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Treffpunkt mit Herz und auf Augenhöhe

Mühldorf – Ein Ort der Begegnung ohne Hemmschwellen: Das ist jetzt die Stiftung Ecksberg mit ihrer neuen Förderstätte samt hauseigener Bäckerei und Konditorei ‚Ecksbäcker‘ sowie dem angeschlossenen Café Innleitn.

Angela Niedermeier, Geschäftsführerin der Ecksberger Integrationsbetriebe (links), und Café-Leiterin Monika Hiltmann freuen sich auf zahlreiche Gäste.

Die Gebäude sind auf dem Areal des Westflügels vom ehemaligen Gutshof entstanden und wurden jüngst unter großem Ansturm von Gästen und Neugierigen eröffnet. „Die Idee war, die Inklusion, die wir in unseren Betrieben jahrelang gelebt haben, auch in das gesellschaftliche Leben zu bringen“, erklärt Angela Niedermeier, die Geschäftsführerin der Ecksberger Integrationsbetriebe, Tochtergesellschaft der Stiftung und Betreiber. Die Stiftung noch weiter öffnen, Berührungsängste abbauen. Darum gehe es. Ein offener und freundlicher Treffpunkt inmitten einer schönen Landschaft, durch die der Innradweg verläuft und die sowohl Radfahrer, Familien mit Kindern oder Senioren zum geselligen Austausch animiert – das bieten Café und Bäckereibetrieb allemal. Nicht nur für die Gäste und Anwohner, sondern auch für die rund 15 Mitarbeiter, mit und ohne Handicap. Ein familiäres Miteinander. Zu den 38 Sitzplätzen im 120-Quadratmeter großen Innenraum kommen auf der einladenden Terrasse noch einmal 65 hinzu. Für Kurzweil sorgen die Spielecke samt Sandkasten für die Kleinen und das schön gestaltete Kneipp-Becken, worauf Angela Niedermeier besonders stolz ist. Nicht nur bei schönem Wetter – ein Traum!

Aus- und Einblicke Zum wunderbaren Ausblick vor dem barrierefreien Café kommt der interessante Einblick in die Räumlichkeiten. Steht man an der  reichlich mit verschiedensten Backwaren, köstlichen Kuchen und Torten sowie herzhaften Snacks in der bestückten Theke, hat man eine direkte Sicht in das Herz des Bäckereibetriebs. Durch eine Glastür können die Gäste bei Bäckermeister Georg Auer und seinen Mitarbeitern einen Blick darauf erhaschen, wie aus regional und nach Bioland-Kriterien erzeugten Rohstoffen der Ecksberger Landwirtschaft – die heuer übrigens 25 Jahre Jubiläum feiert – die Backwaren in Handarbeit hergestellt werden. Produzierende Betriebe, die obendrein noch mit dem hauseigenen Mehl und eigenen Rezepturen backen, haben Seltenheitswert, weiß der erfahrene Bäckermeister aus Zangberg. Der Ecksbäcker verwendet keine Vor- und Fertigmischungen. Die  Bewohner der Stiftung Ecksberg werden täglich mit den qualitativ hochwertigen Backwaren beliefert. So wird sichergestellt, dass alle Menschen in der Stiftung vom neuen Angebot profitieren. Hier wird vorgemacht, wie Nachhaltigkeit funktioniert.

Er ist der „Ecksbäcker“: der Bäckermeister Georg Auer, der viele Jahre eine Bäckerei in Ampfing geführt hat, hat die neue Bäckerei von Anfang an mitgeplant.

Georg Auer in den historischen Gewölberäumen des alten Gutshofs über die Schulter zu sehen, wo früher ein Kuhstall untergebracht war und der nun mit Qualitäts-Teig-, Back- und Kühlanlagen ausgestattet ist, soll in Zukunft im Rahmen von Führungen möglich sein. Genauso wie ein Treffen bei einem Veranstaltungsangebot, das noch offen ist. „Schön wäre es, wenn wir feste Runden oder Stammtische im Café begrüßen könnten“, so Angela Niedermeier. Familienfeiern, Jubiläen und andere Events: Raum ist da. Nah am Menschen, nah an der Stiftung Ecksberg. Und das Ganze bei einem täglich wechselnden Mittagstisch, Brotzeit am Nachmittag und einer reichhaltigen Frühstückskarte, die die Waldkraiburger Caféleiterin Monika Hiltmann ihren Gästen kredenzt. „Ich bin eine leidenschaftliche Köchin und habe eine große Freude daran, Menschen zu verwöhnen!“ Regional, frisch und liebevoll zubereitet versteht sich. Und wem das immer noch nicht genug ist, der kann sich mit dem hausgemachten Eis am Eiswagen der Emmertinger Eisalm der Familie Wiesmayer den Besuch im Café Innleitn versüßen. Alles in allem ein rundes Konzept, das ankommt – und das vor Ort bisher gefehlt hat. Angela Niedermeier freut sich über die ausnahmslos positive Resonanz der Menschen, die die Entstehung des komplexen und vom  Denkmalschutz begleiteten Bauprojekts bis hin zur Eröffnung verfolgt haben. „Jetzt müssen die Gäste nur noch kommen“, lacht die engagierte Geschäftsführerin, die seit 2012 den Integrationsbetrieb leitet. Dieser hat jetzt neben der Reinigung und dem Warentransport noch ein weiteres Standbein. Die feierliche Einweihung mit kirchlichem Segen sowohl für  die Backstube samt Café als auch für die Förderstätte, die rund  Zweidrittel des ganzen Areals ausmacht, folgt im Oktober.

Auch in den neuen Geschäftsfeldern wird die EIB GmbH zwischen 40 und 50 Prozent ihrer Belegschaft mit schwerbehinderten Menschen besetzen und damit die Voraussetzungen für Gemeinnützigkeit und Inklusion erfüllen.

Ein Team: In der Bäckerei und Konditorei ‚Ecksbäcker‘ sowie in dem Café Innleitn arbeiten Menschen mit und ohne Handicap.

Auch wenn man derzeit im Café der aktuellen Lage geschuldet noch auf Abstand sitzt, tut dies der gemütlich-heimeligen Atmosphäre keinen Abbruch. Öffnungszeiten sind von Montag bis Samstag von 6 bis 18 Uhr, Sonntags und Feiertags von 7 bis 17 Uhr. Frühstück gibt es täglich von 7 bis 12 Uhr.

Quelle: Mühldorfer Anzeiger – Ausgabe 14.08.2020; Autor: pet © OVB

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