eib, eib etabliert sich, schwarze Null, Aktion Mensch | eib GmbH

© OVB Die Zahlen stimmen: ElB-Geschäftsführerin Angela Niedermeier (links) und Betriebsleiterin Veronika Moosner. Foto HA
Die schwarze Null.
Vor sieben Jahren gingen die Ecksberger Integrationsbetriebe (EIb) an den Start, inzwischen trägt sich das Unternehmen sogar ohne die finanzielle Förderung durch die „Aktion Mensch“.
Mühldorf/Mettenheim – Die Ecksberger Integrationsbetriebe (EIb) hatten von Anfang an ein klares Ziel vor Augen: die schwarze Null. „Aufgrund der Gemeinnützigkeit dürfen wir keinen Gewinn ausweisen“, sagt Geschäftsführerin Angela Niedermeier. 2014 hat die 100-prozentige Tochter der Stiftung Ecksberg ihr Ziel endgültig erreicht: Trotz des Wegfalls der sogenannten Impulsförderung durch die „Aktion Mensch“, die seit der Gründung im Jahr 2007 insgesamt rund 150000 Euro überwiesen hatte, stand unter dem Strich ein ausgeglichenes Ergebnis. „Das macht uns stolz“, sagt Niedermeier. „Es lief von Anfang an eigentlich besser als erwartet.“
Auch, weil mit der Stiftung Ecksberg als größter Auftraggeber in den Bereichen Gebäudereinigung und Textilservice eine solide Planung möglich ist. Obwohl immer noch 60 Prozent der Umsätze von der Stiftung kommen, schwimmen sich die Integrationsbetriebe aber langsam frei. 2009 lag der Anteil externer Umsätze gerade einmal bei zehn Prozent. 2014 waren es schon 40 Prozent. „Das ändert aber nichts daran, dass die Stiftung unser wichtigster Partner ist und bleibt.“
Der Umsatz der GmbH mit Sitz in Mettenheim stieg von 180000 Euro im Jahr 2009 auf 478000 Euro im Jahr 2014. Davon entfielen 366000 Euro auf den Bereich Gebäudereinigung, 82000 Euro auf den Bereich Textil. Außerdem bieten die EIb einen Fahrdienst an, der mit knapp 30000 Euro zu Buche schlägt. „Dieses Niveau gilt es zu halten, vielleicht mit der einen oder anderen strukturellen Veränderung“, sagt Niedermeier. Es gehe nicht um Wachstum. „Im Vordergrund steht die Konsolidierung und Stabilisierung.“
Rechtlich und wirtschaftlich gesehen sind die Integrationsbetriebe ein selbstständiges Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes – obwohl zwischen 40 und 50 Prozent der Mitarbeiter schwerbehindert sind. 25 Angestellte beschäftigen die EIb insgesamt, darunter auch sechs Männer.
Die Diskussionen um die Einführung des flächendeckenden Mindestlohns hat Geschäftsführerin Angela Niedermeier ganz entspannt verfolgt: „Im Bereich der Gebäudereinigung bezahlen wir seit Jahren Mindestlohn, aktuell liegt er mit 9,55 Euro deutlich über den 8,50 Euro in anderen Branchen.“
Dennoch sei es schwer, motivierte Mitarbeiter zu finden. „Das gilt noch mehr für nicht-behinderte Beschäftigte“, sagt Betriebsleiterin Veronika Moosner. „Die meisten behinderten Mitarbeiter sind dankbar, dass sie bei uns einen sicheren und soliden Arbeitsplatz bekommen. Auch deshalb, weil viele in ihrer Biografie viele Arbeitsplatzwechsel aufweisen.“ Trotzdem: Die Fluktuation in den Integrationsbetrieben ist hoch. „Zu hoch“, sagt Moosner. „Da wünschen wir uns mehr Stabilität.“
Lob gibt es für die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur, die bei Bedarf unbürokratisch und schnell Mitarbeiter vermittelt. „Da genügt oft ein Anruf.“ Leicht sei es nicht, passende Bewerber zu finden. „Unsere Mitarbeiter müssen trotz des Inklusionsgedankens ein relativ hohes Maß an Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein mitbringen. Da unterscheiden wir uns nicht von anderen Unternehmen.“
Quelle: Mühldorfer Anzeiger – Ausgabe 14.03.2015 – Seite 13; Autor und Foto: Wolfgang Haserer